Maßnahmenplan wird umgesetzt: Das hat sich für das KVG-Fahrpersonal seit 2023 verbessert
Die Kieler*innen mit einem leistungsstarken klimafreundlichen ÖPNV versorgen und gleichzeitig den Beschäftigten der KVG Kieler Verkehrsgesellschaft mbH ein positives Arbeitsumfeld bieten – diese Ziele verfolgt die Landeshauptstadt Kiel in ihrer Funktion als Aufgabenträgerin und Gesellschafterin der KVG.
Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 21. September 2023 wurde die Verwaltung beauftragt, in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Geschäftsführung, Betriebs- und Aufsichtsrat der KVG Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Motivation, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden haben.
Bereits vor dem Beschluss hatten die Stadt, der Eigenbetrieb Beteiligung (EBK), der Betriebsrat sowie die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der KVG einen Letter of Intent (LOI) unterzeichnet. Dieser verfolgt das Ziel, für eine Entspannung der Personalsituation zu sorgen. Ratsbeschluss und LOI wurden in einem gemeinsamen Arbeitskreis umgesetzt.
Es liegt nun ein Maßnahmenplan mit insgesamt 111 Maßnahmen vor. Die bereits erzielten wesentlichen Verbesserungen und die weiteren Schritte stellten Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, KVG-Geschäftsführer Andreas Schulz, die KVG-Aufsichtsratsvorsitzende Anke Oetken sowie Sabine Schirdewahn, Werkleiterin des Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel, am Mittwoch, 4. September, auf dem KVGBetriebshof vor.
„Die großen Herausforderungen der Mobilitätswende können wir nur mit einem engagierten, gesunden und motivierten Team meistern“, erklärt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „Deshalb freue ich mich, dass Stadt, Geschäftsführung, Betriebsrat und Aufsichtsrat gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern. Der eingeschlagene Weg zeigt, wie wichtig es ist, für die Zufriedenheit und das Wohl unserer Kolleg*innen zu sorgen – denn nur so können wir die Zukunft der Mobilität in Kiel erfolgreich gestalten.“
KVG-Geschäftsführer Andreas Schulz betont: „Auch die KVG hat sich den Auswirkungen des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels entgegenzustellen. Die KVG-Geschäftsleitung hat – ergänzend zum stetigen Umsetzen von Verbesserungen – in einem gemeinsamen, konstruktiven Prozess mit allen Beteiligten einen Katalog von über 100 Maßnahmen in verschiedenen Themenblöcken entwickelt, die bereits überwiegend erfolgreich abgearbeitet wurden. Auch die abgeschlossenen Tarifverhandlungen ermöglichen im Ergebnis ein verbessertes Fahrplanangebot für unsere Fahrgäste.“
„Der Aufgabenträger freut sich, dass die gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen greifen. Es zeigt, dass die Belegschaft gehört wird und die KVG eine gute Arbeitgeberin ist“, ergänzt Sabine Schirdewahn, Werkleiterin des Eigenbetriebs Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel.
Folgende Maßnahmen zur Entspannung der Personalsituation sind bereits in Umsetzung:
- Letter of Intent/Masterplans: Die Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) hat durch den „Arbeitskreis Verbesserungen“ umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals umgesetzt. Von den insgesamt 111 gesammelten Maßnahmen wurden bereits 60 realisiert, darunter wichtige Verbesserungen in der Dienstplanung und Infrastruktur. Die erfolgreiche Umsetzung zeigt sich in der Reduktion des Krankenstands auf 10,2 Prozent und der Überstundenquote auf 1,8 Prozent. Aufgrund dieses positiven Trends können ab September 2024 erste Leistungsreduktionen im Fahrplan zurückgenommen werden.
- Aussetzung des Vordereinstiegs: Im Rahmen eines Testzeitraums hat die KVG den Einstieg vorn in den Bussen ausgesetzt. Eine Umfrage unter den Mitarbeitenden zeigte, dass 80 Prozent der Befragten die Maßnahme als entlastend empfanden. Trotz methodischer Unsicherheiten deutet die Analyse der Fahreinnahmen darauf hin, dass der Wegfall des Vordereinstiegs nicht zu einem signifikanten Rückgang der Einnahmen geführt hat. Daher soll der Testbetrieb um ein weiteres Jahr verlängert werden.
- Inflationsprämie: Im Zuge der Entgelttarifverhandlungen wurde eine Einigung erzielt, die eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro für Vollzeitkräfte und entsprechende Anpassungen für Teilzeitkräfte vorsieht. Zudem steigen die Gehälter der Beschäftigten ab September 2025. Diese finanziellen Verbesserungen tragen maßgeblich zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei und unterstützen die Rücknahme von Fahrplanreduktionen, ein zentrales Ziel des LOI.
Auch der KVG-Betriebsratsvorsitzende Kai-Helge Ernst betont, dass diese Maßnahmen bereits zu einer deutlichen Verbesserung beigetragen haben. Er appelliert, die Aufhebung des Einstiegs vorne unbefristet beizubehalten. Positiv gesehen werden vom Betriebsrat auch ein neuer zusätzlicher Freizeitplan, eine zusätzliche Neigungsgruppe für Dienstzeiten überwiegend am Wochenende sowie eine Tauschbörse für Dienste, die demnächst eingeführt werden soll. Sehr gut bei den Mitarbeiter*innen angekommen sei zudem die Maßnahme, ihnen dreimal wöchentlich frisches Obst zur Verfügung zu stellen. „Es ist der allgemeine Konsens, dass alle Maßnahmen kein abgeschlossenes Projekt darstellen und somit ständige Weiterentwicklung stattfindet“, so das Fazit des Betriebsrates, dem sich auch Oberbürgermeister, Geschäftsführung und Aufsichtsrat anschließen.
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